Magazinbeute: Grundlagen

Beute für Bienen

Gehalten werden Bienen in sogenannten Beuten (auch: Bienenbeute). Die moderne Imkerei bedient sich heute fast ausschließlich nur noch Magazinbeuten.

Die Rähmchen samt den Waben hängen in Magazinbeuten auf mehreren Stockwercken parallel in einem bestimmten Abstand (Bienenabstand) zueinander. Zurückzuführen ist alles auf Lorenzo Langstroth (1810-1895).

Alle heutzutage verwendeten Magazinbeuten sind lediglich Abwandlungen der nach Lorenzo Langstroth benannten Langstroth-Beute. Heute, nach über 150 Jahren ist die Langstroth-Beute die weltweit verbreitetste Art der Magazinbeute.

Aufbau

Der modulare Aufbau erlaubt es mehrere Zargen problemlos übereinander zu stapeln. Als Zargen bezeichnet man in der Imkerei die oben und unten offenen Holz- oder Kunststoffkisten. Je nach Volksstärke des Bienenvolks werden maximal bis zu fünf Zargen übereinandergestapelt.

Der Boden beherbergt das Flugloch (Schlitz) durch das die Bienchen in die Beute gelangen. Die oberste Zarge wird mit einem Deckel verschlossen. Auf den Deckel kommt noch eine Schutzhaube, die die Beute vor Regen und anderen Umwelteinflüssen schützen soll.

Vom grundlegenden Aufbau her zwar gleich, existieren hinsichtlich der genauen Zargengrößen zwischen den einzelnen Beuten Unterschiede. Unterschiede zwischen den Zargengrößen ergeben sich aufgrund der unterschiedlichen Rähmchenmaße.

Damit beim Schleudern mittels der Honigschleuder keine Bieneneier oder Larven mit in den Honig gelangen, unterteilt man die Magazinbeute in sogenannte Brut- und Honigräume.

Zwischen den Bruträumen und den Honigräumen wird ein Absperrgitter eingelegt. Die Maschenweite des Absperrgitters ist dabei so ausgelegt, dass die Arbeiterinnenbienen zwar hindurch kommen, die Königin aber nicht. Der Abstand zwischen den Gitterstäben beträgt genau 4,2 Millimeter.

Aufbau einer Magazinbeute

Brutraum

Als Brutraum wird die Zarge bezeichnet, in dem die Brut aufgezogen wird. In seiner Ausdehnung unterliegt der Brutraum, je nach Jahreszeit und Volksstärke starken Schwankungen. Zum Ende Juni hin erreicht die Ausdehnung ihren Höhepunkt.

Sobald die Temperaturen wieder ansteigen, beginnen die Arbeiterinnen mit der Anlage des Brutnestes. Dort im Zentrum, wo das Bienenvolk den Winter überdauert hat.

Angelegt wird das Brutnest immer kugelförmig auf einer Wabe. Rund um das Brutnest befinden sich der Pollen- und daran anschließend der Honigvorrat.

Begonnen wird bei einem Jungvolk mit einer Zarge als Brutraum. Reicht der Brutraum nicht mehr aus, wird dieser um eine weitere Zarge erweitert.

Honigraum

Als Honigraum wird die Zarge bezeichnet, in dem lediglich Honig eingelagert wird. Nur die Waben aus den Honigraumzargen werden vom Imker geschleudert, da diese Frei von Bienenlarven und Eiern sind.

Der oder die Honigräume befinden sich oberhalb der Bruträume und bilden somit die oberen Zargen einer Magazinbeute.

Erweitert wird die Beute um den Honigraum so um Mai herum, denn dann ist das Angebot an Trachtpflanzen besonders hoch und die Bienen legen in kürzester Zeit große Honigvorräte an.

Besonderheit: Dadantbeute

Eine besondere Variante der Magazinbeute ist Dadantbeute. Während in der Regel die im Brut- und Honigraum verwendeten Rähmchen gleich sind, unterscheiden sind die Rähmchengrößen.

Zu gewöhnlich sind die im Brut- und Honigraum verwendeten Rähmchen von ihren Abmessungen her identisch. Anders der Fall bei Dadantbeuten. Bei  Dadantbeuten fallen die Rähmchengrößen für den Brut- und den Honigraum unterschiedlich aus.

Exkurs: Hinterbehandlungsbeuten

Hinterbehandlungsbeuten ähneln von ihrem Aufbau einem Schrank. Im Gegensatz zu Magazinbeuten werden die Rähmchen bei Hinterbehandlungsbeuten nicht von oben, sondern von hinten aus rein- und raus gesteckt.

Früher noch weit verbreitet, sind Hinterbehandlungsbeuten heute kaum noch mehr anzutreffen.

Warmbau vs. Kaltbau

Je nachdem, in welche Richtung man die Waben zum Flugloch setzt, spricht man vom Warm- oder Kaltbau.
Vom Warmbau (auch: Querbau) spricht man dann, wenn die Rähmchen quer zum Flugloch stehen. Sind die Rähmchen parallel zum Flugloch angeordnet, so spricht man vom Kaltbau (auch: Längstbau).

Ob Warm- oder Kaltbau muss jeder Bienenhalter für sich selbst ausmachen. Zu lesen ist allerdings oft, dass der Kaltbau für die warmen Tage eher geeignet ist, da die Bienen einerseits schneller aus/ in den Stock gelangen und andererseits gleich die für sie richtige Wabengasse wählen können. Während beim Warmbau die Wärme nicht so leicht entweichen kann und damit eher etwas für die kühleren Wintermonate ist. Doch belegt hat diese Vermutungen noch keiner. Sodass nicht wirklich gesagt werden kann, welche Variante die bessere ist.

Holz vs. Hartpor Styropor

Eine Beute kann entweder ganz klassisch aus Holz oder aus Kunststoff (Hartpor Styropor) bestehen. Jedes Material hat seine Stärken und Schwächen hat.

Holz

Vor- und Nachteile von Holzbeuten.

Vorteile

  • Atmungsaktiver und daher weniger anfällig für Schimmelbildung
  • Gut reparier- sowie modifizierbar
  • Leicht desinfizierbar

Nachteile

  • Ausgesprochen schwer
  • Gewisser Pflegeaufwand, z.B. Anstrich
  • Holz kann sich während der Zeit verziehen

Styropor

Vor- und Nachteile von Styroporbeuten.

Vorteile

  • Vergleichsweise leicht
  • Ausgesprochen Witterungsbeständig
  • Hoher Wärmedämmfaktor

Nachteile

  • Nach Definition nicht mehr Bio
  • Kaum/ gar nicht mehr reparier- und modifizierbar
  • Anfälliger für Tierfraß

Mit vs. ohne Falz

Magazinbeuten werden sowohl mit, als auch ohne Falz angeboten.

  • Ohne Falz: Ebener, glatter Zargenrand
  • Mit Falz: Zwei ineinander passende Kanten

Zargen mit Falz vermitteln ein besseres Gefühl von Stabilität. Doch obwohl falzlose Magazinbeuten kein gleiches Gefühl vermitteln, sind diese genauso stabil. Für einen besseren Halt bei falzlosen Zargen können zusätzlich angebrachte Kippbeschläge oder Drehverschlüsse sorgen.

Doch was ist nun besser? Zargen mit oder ohne Falz? Grundsätzlich ist es egal, da es den Bienen egal ist. Doch jeder Imker hat da so seine eigenen Vorlieben. Die beiden größten Unterschiede ergeben sich hinsichtlich des Herstellungsaufwand und den aufgewendeten Kraftaufwand bei der Kippkontrolle.

Die Herstellung von Zargen ohne Falz ist leichter und damit verbunden auch kostengünstiger. Anders bei Zargen mit Falz. Hier ist die Herstellung aufwändiger und damit sind Zargen mit Falz auch deutlich teurer.

Zargen ohne Falz lassen sich kraftschonender und rückenfreundlicher kippen. Wodurch die Kippkontrolle, die während der Schwarmzeit alle sieben Tage durchgeführt werden muss, leichter zu bewerkstelligen ist.