Brennholz lagern

Das Heizen mit Brennholz (auch: Kaminholz) erlebt geradezu eine Renaissance. Ist dies jedoch nicht wirklich verwunderlich, sorgt ein Ofen/ Kamin für eine wollige Wärme, an die gewöhnliche Heizkörper nicht annähernd herankommen.

Die Funkenschläge, das lodern der Flammen und das permanente auf- und ab glühen tragen zu einer gemütlichen vor- und nachweihnachtlichen Stimmung bei.

Als ob das nicht schon genug wäre, kann das heizen mit einem Ofen/ Kamin auch noch zu einer Senkung der Heizkostennebenabrechnung führen.

Wie viel Holz gilt es zu lagern?

Bevor es ans Brennholz lagern und alles was damit zusammenhängt gehen soll, sollte man sich zuerst darüber ihm klaren sein, wie viel Holz man in einer Saison überhaupt benötigt?

Für den, der sowieso genug Platz hat, spielt die Berechnung eine untergeordnete Rolle. Kann bei ausreichend Platz gleich Holz für mehrere Jahre angeschafft werden, um so die Kosten und den Beschaffungsaufwand gering zu halten.

Selbstverständlich hängen der Verbrauch und damit auch die erforderliche Menge an Brennholz in erster Linie von den Wetterverhältnissen ab. Bei einem milden Winter kann der Verbrauch schon um bis zu 35 % geringer ausfallen. Dennoch können und sollen die folgenden Werte Dir eine grobe Orientierung geben:

Heizt Du ausschließlich mit Holz, solltest Du acht bis zehn Raummeter an Brennholz in einer Saison vorhalten. Anders sieht es aus, wenn man nur gelegentlich den Kamin mit Feuerholz befeuert, dann können auch schon zwei Raummeter völlig ausreichen. Fungiert der Ofen zusätzlich zu den Heizkörpern noch zum heizen, so sollte man mit einem Verbrauch von etwa fünf Raummeter rechnen.

Warum Brennholz überhaupt lagern?

Je trockener das Holz, desto höher ist auch der Brennwert.

Frisch gefälltes Holz verfügt über einen Feuchtigkeitsgehalt von um die 50 %. Angestrebt wird jedoch ein Feuchtigkeitsgehalt von unter 20 %. Erreicht wird dies durch eine ein- bis dreijährige Lagerung des Holzes.

Der Verlust des Brennwerts bei zu feuchtem Holz ist darauf zurückzuführen, dass die im Brennholz enthaltene Feuchtigkeit zuerst einmal „heraus geschwitzt“ werden muss. Dieses heraus schwitzen kostet Energie.

Darüberhinaus führt ein verbrennen von allzu feuchtem Kaminholzes zu einer Versottung des Schornsteins. Hierbei wird das Mauerwerk durchfeuchtet und zersetzt sich allmählich. Schadstoffe entstehen, das Mauerwerk wird brüchig und hohe Sanierungskosten drohen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem Schornsteinbrand kommen. In den versotteten Kaminwänden lagert sich Ruß ab, bei einem Funkenschlag entzündet sich dieses und es kommt zum Brand.

Brennholz lagern – so geht’s!

Bei der Brennholzlagerung geht es vornehmlich darum, die für eine Saison erforderliche Menge an Brennholz zu trocknen bzw. wenn dieses schon trocken ist, ausreichend vor Feuchtigkeit zu schützen.

Damit Kaminholz gut trocknen kann, sollte der Ort zur Lagerung gut belüftet und trocken sein. Am besten eignet sich hierfür eine zur Südseite hin ausgerichtete Hauswand. Hier kann das Brennholz auf natürliche Weiße durch Wind und Sonne trocknen.

Ein kleines Überdach schützt den Holzstapel vor äußeren Umwelteinflüssen, wie zum Beispiel Regen, Schnee und Hagel.

Damit Feuchtigkeit nicht von unten an das Brennholz gelangen kann, ist direkter Bodenkontakt zu vermeiden. Behelfen kann man sich, indem man den Untergrund mit Kanthölzern, Steinen oder Europaletten auslegt.

Geschlossene Räume, wie etwa Kellerräumlichkeiten oder Schuppen eignen sich aufgrund mangelnder Luftzirkulation und geringer Sonneneinstrahlung weniger zur Brennholzlagerung. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer Schimmelbildung bis hin zur Fäulnis des Holzes kommen.

Kaminholzregale

Der bequemste Weg Brennholz zu stapeln ist die Zuhilfenahme von fertigen Kaminholzregalen. Kaminholzregale können selbst gebaut, aber auch einfach im Fachhandel erstanden werden.

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Beim Erwerb eines Kaminholzregals ist besonders Augenmerk auf das Fassungsvermögen zu legen. Das Fassungsvermögen sollte sich am Verbrauch orientieren. Je höher der Verbrauch in einer Saison ist, desto höher sollte auch das Fassungsvermögen sein.

Für Kaminholzregale spricht außerdem, dass aufgrund einer Untergrundkonstruktion bereits für einen ausreichenden Bodenabstand gesorgt ist.

Kaminholzregale sind in einem Abstand von etwa 10 cm zur Hauswand aufzustellen. Nur so wird sichergestellt, dass die Luft von allen Seiten ausreichend zirkuliert.

Neben Kaminholzregalen sind außerdem noch Schleppdächer sowie Holzmieten ideal zur Brennholzlagerung geeignet.

Brennholz stapeln

Rundhölzer sind vor der Lagerung zu spalten und gleich in ofengerechte Längen zu zerkleinern, da der Trocknungsprozess ansonsten unnötig in die Länge gezogen werden würde. Je kleiner das Brennholz bei der Lagerung ist, desto schneller kann die Feuchtigkeit entweichen.

Zwischenräume zwischen den einzelnen gelagerten Brennholzscheiten sorgen für einen Luftdurchzug. Daher die Holzscheite nicht allzu eng stapeln.

Unter keinem Umständen sollte das Brennholz mit einer luftundurchlässigen Plane abgedeckt werde. Die Luft kann nicht richtig zirkulieren und das regt wiederum die Schimmel- und Fäulnisbildung an.

Lagerung ohne Stapelhilfe

Möchte man Brennholz ohne jegliche Stapelhilfe lagern, so sorgen versetzte Reihen für die nötige Stabilität. Hierzu einfach drei Holzscheite mit ausreichend Abstand nebeneinander in Reihe legen. Darauf kommen wiederum drei Holzscheite, nur eben quer.

Optimale Lagerdauer

In Abhängigkeit der Baumart, den Wetterverhältnissen, der Größe und Dicke der geschlagenen Baumscheiben, müssen Kaminhölzer vor der Entnahme für ein bis drei Jahre gelagert werden.

Wobei ein Unterschied zwischen Hart- und Weichhölzern besteht. Die meisten Weichhölzer sind bereits nach einem Jahr ausreichend trocken, während Harthölzer wie Buche, Eiche sowie Esche deutlich länger brauchen.

Achtung: nicht zu lange Lagern!

Zwar braucht Brennholz seine Zeit, um zum Verbrennen ausreichend trocken zu sein, eine zu lange Lagerung schadet dem Holz jedoch. Länger als fünf bis sieben Jahre sollte Brennholz nicht gelagert werden, da nach dieser Zeit der natürliche, biologische Abbauprozess einsetzt und mit diesem eine Verringerung des Heizwerts. Wobei Harthölzer im Vergleich zu Weichhölzern länger gelagert werden können, bis der Abbauprozess einsetzt.

Herausfinden, ob das Brennholz trocken genug ist

Sogenannte Restfeuchtemesser ermitteln den Feuchtigkeitsgehalt von Holz, aber auch anderen Baustoffen. So kann man ganz unkompliziert herausfinden, ob Holzscheite zum verfeuern bereits trocken genug sind.

Alternativ kann man sich eines bereits ausreichend trockenen Scheitholz bedienen. Dieses bereits trockene Scheitholz kann man dann vom Gewicht her mit einem lagernden Scheitholz in gleicher Größe vergleichen. Sind beide Holzscheite gleich vom Gewicht, dann ist das Holz mit aller Wahrscheinlichkeit zum Verfeuern trocken genug.

So wird bei Brennholz gemessen

Bei der Brennholzlagerung und dem Kauf kommen verschiedene Bezeichnungen, wie etwa Festmeter (fm), Raummeter (rm) und Schüttraummeter (srm) zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um Raummaße für Holz. Eine Einheit entspricht genau 1 m³ Holzmaße.

Festmeter

Ein Festmeter (fm) entspricht einem Rauminhalt von einem Kubikmeter (1 m³) fester Holzmaße, d.h. gestapeltes Holz nach Abzug der Hohlräume.

Raummeter

Das übliche Handelsmaß für Kaminholz ist Raummeter (rm). Ein Raummeter entspricht genau einem Kubikmeter (1 m x 1 m x 1 m) gestapelten Holz – mit Zwischenräumen.

Ein Raummeter entspricht 0,7 m³ Festmeter.

Schüttraummeter

Ein Schüttraummeter entspricht genau einem Kubikmeter lose geschüttetes Holz. Im Unterschied zum Raummeter werden die Holzscheite nicht eng aneinander geschichtet, sondern lediglich zu einem Haufen aufgeschüttet.

Ein Schüttraummeter entspricht in etwa 0,4 bis 0,5 m³ Festmeter.

Unterschied: Hart- vs. Weichhölzer

Unterteilt werden Hölzer in Hart- und Weichhölzer.

Alle Hölzer mit einer Darrdichte über 0,55 g/ cm³ (=  550 kg/ m³) gehören zur Klasse der Harthölzer. Während Hölzer unter 0,55 g/ cm³ als Weichhölzer gelten.

Die Darrdichte gibt die Rohdichte von vollständig trockenem Holz an. Der Anteil an Feuchtigkeit liegt bei 0 %. In anderen Worten beschreibt die Darrdichte das Gewicht in Abhängigkeit zum Volumen.

Pockholz mit im Durchschnitt 1200 kg/ m³, hat die höchste Darrdichte.

Im groben kann gesagt werden, dass der Großteil der heimischen Laubhölzer den Harthölzern und die Nadelhölzer dem Weichholz zugerechnet werden können. Doch keine Regel ohne Ausnahme.

Ausnahmen bei den Laubhölzern sind Erle, Pappel, Linde und Weide, die allesamt Weichhölzer sind, da die Darrdichte unterhalb von 0,55 g/cm³ liegt. Während die Ausnahmen bei den Nadelhölzern Schwarzkiefer und nach Gegebenheiten (Bodenbeschaffenheit und Region) auch Lärchenholz ist.

Hartholz

Harthölzer zeichnen sich durch ihre schwere, Härte und Widerstandfähigkeit aus. Zurückzuführen ist das auf die besondere Struktur des Holzes. Die Holzfasern liegen nicht nur sehr eng beieinander, sondern sind auch in ihrer Summe sehr zahlreich. Zu sehen ist das an den dicht beieinander liegenden Jahresringen.

Harthölzer benötigen zwar wesentlich mehr Zeit einen Wohnraum auf die richtige Temperatur zu bringen, brennen dafür aber auch langsamer ab und bilden eine schöne Glut, die für langanhaltende Wärme sorgt.

Buche, Eiche, Esche und Kastanie sind typische, heimische Hartholzbaumarten.

Brennholzeigenschaften von Hartholz:

  • Holzdichte > 0,55 g/cm³
  • Höherer Brennwert und damit einhergehend längere Brenndauer
  • Nach dem Verbrennen verbleiben mehr Ascherest

Weichholz

Weichhölzer sind wesentlich leichter und weniger Widerstandfähiger als dies etwa Harthölzer sind. Nadelhölzer lassen sich nicht nur schneller befeuern, auch erreichen diese zumeist eine höhere Hitze. Da jedoch die Holzdichte geringer ist, verbrennen Weichhölzer schneller und müssen damit häufiger nachgelegt werden. Mit der geringeren Holzdichte einhergehend, benötigen Weichhölzer mehr Raummeter.

Nadelhölzer neigen wegen ihres hohen Harzgehalts zu Funkenflug und sind für offene Kamine deshalb weniger geeignet.

Erle, Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Linde und Weide sind typische, heimische Weichholzbaumarten.

Brennholzeigenschaften von Weichholz:

  • Holzdichte < 0,55 g/cm³
  • Niedriger Brennwert und damit einhergehend kürzere Brenndauer
  • Sehr einfach anzuzünden und dadurch ideal zum Anheizen geeignet

Brennwert Holz

Egal ob Hart- oder Weichholz, jede Holzart hat sein eigenen Brennwert.

HolzartBrennwert
KWh /rm
Brennwert
KWh /kg
Ersatz: Heizöl
Liter/rm
Eiche21004,2195
Esche21004,1180
Buche21004,0180
Robinie21004,1170
Kastanie20004,2170
Ahorn 19004,1180
Birke19004,3165
Platane19004,2175
Ulme19004,1170
Kirsche18004,3170
Lärche17004,4185
Kiefer17004,4170
Erle15004,1130
Linde15004,2130
Fichte15004,5130

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