Bienenvolk: Biologie der Honigbiene

Bienenvolk Grundlagen

Bei der Honigbiene handelt es sich um eine Gattung aus der Familie der Echten

Die Honigbiene gehört zur Familie der Echten Bienen (Apidae) und umfasst um die zehn staatenbildenden Arten – je nach taxonomischer Auffassung etwas mehr oder etwas weniger.

In der Hochsaison kann ein Bienenvolk (auch: Bienenstaat) aus bis zu 60.000 Bienen bestehen, was der Anzahl einer Kleinstadt entspricht.

Die drei Bienenwesen

Ein Bienenvolk besteht aus drei Bienenwesen: die Königin, die Arbeiterin und die Drohne. Jedoch sind Drohnen nur während den Sommermonaten anzutreffen.

Auch existieren Unterschiede hinsichtlich der Volksstärke im Jahresverlauf. Während das Volk im Sommer in der Regel 40.000 bis 60.000 Bienen umfasst. Schrumpft das Bienenvolk im Winter auf nur noch 10.000 bis 15.000 Bienen.

Anatomie

Auf die schnelle betrachtet sehen alle drei Bienenwesen mehr oder weniger identisch aus. Allesamt kommen mit einem bräunlichen, dreigliedrigen Körper daher. Am Kopfende der Rüssel, die zwei Fühler und seitlich die beiden Facettenaugen. Mittig angebracht sind die zwei Flügelpaare und die drei Beinpaare. Während der Hinterleib mit einem Stachel ausgestattet ist.

Doch bei genauerem hinsehen sind Unterschiede erkennbar. Eine Biene verfügt über einen länglichen, schlanken Hinterleib. Es handelt sich um die Königin. Wohingegen Drohnen deutlich größer als Arbeiterinnen sind und auffallend große Augen haben.

Bienenvolk: Brutzelle und Ei

Ein Bienenvolk überlässt nichts dem Zufall. Jeder Lebensabschnitt ist strikt geregelt und jede Biene weiß, welche Aufgaben sie zu erledigen hat.

Der Ursprung einer Biene ist die Königin, die wiederum Eier in Brutzellen ablegt. Da die drei Bienenwesen sich jedoch in der Größe unterscheiden, gibt es auch drei Zellentypen, die sich in ihrer Größe Unterscheiden. Da wären die Arbeiterinnenbrutzellen, die Drohnenbrutzellen und die Weiselnäpfchen.

Da Arbeiterinnen und die Königinnen aus befruchteten und Drohnen aus unbefruchteten Eiern schlüpfen, erfolgt die Befruchtung während der Eiablage. Vor der Eiablage inspiziert die Königin die Brutzelle und entscheidet aufgrund der Größe, welches Ei reingehört.

Königin

Die Königin (auch: Weisel, Stockmutter) ist die einzige voll entwickelte Biene im Volk und daher hat sie auch für den Nachwuchs verantwortlich.

Etwa zehn Tage später, nachdem die Königin geschlüpft ist, fliegt diese zum sogenannten Hochzeitsflug aus. Hierbei wird der Königin während dem Flug von mehreren Drohnen der Samen verabreicht. Sodass die Königin nun imstande ist auch befruchtete Eier abzulegen.

Die Bienenkönigin kann bis zu fünf Jahre alt werden und ist somit das einzige Bienenwesen, das mehrere Generationen von Arbeitsbienen übersteht.

Eier legen tut die Bienenkönigen von Frühjahr bis zum Herbst. Während dieser Zeit kann die Königin täglich bis zu 1.200 Eier legen – aufgrund der Form auch als Stifte bezeichnet. Hierbei wird die Königin stets von einer großen Schaar Putz- und Ammenbienen begleitet.

Außerdem regelt die Königin durch Absonderung eines besonderen Dufts – des Königinnenduft (Pheromone) – das harmonische Zusammenleben im Bienenvolk.

Mit zunehmendem Alter legt die Bienenkönigin nicht nur immer weniger Eier, auch ihr Duftstoffausstoß wird immer schwächer.

Die Aufgaben einer Bienenkönigin: Potentielle Konkurrentinnen töten, zum Hochzeitsflug ausschwärmen, Volksgefüge erhalten und natürlich Eier ablegen.

Kurzportrait

  • Anzahl pro Volk: 1
  • Entwicklungszeit: 16 Tage
  • Lebensdauer: 3 bis 5 Jahre
  • Körperlänge: 18 bis 22 mm
  • Gewicht: ca. 200 mg
  • Fluggeschwindigkeit: 22 bis 29 km/h

Drohn

Der Drohn ist der männliche Part und zur Befruchtung der Königin zuständig. Die Besamung der Königin ist die einzige Aufgabe, die eine Drohn nachkommen muss. Nach erfolgreicher Besamung verstirbt der Drohn.

Geboren werden Drohnen nur dann, wenn diese gebraucht werden und das ist zur Schwarmzeit zum Ende Frühjahr/ Anfang Sommer hin.

Drohnen sorgen für einen genetischen Austausch zwischen den Bienenvölkern. Damit es nicht zur Inzucht kommt, besamen die Drohnen die Königin – von denen sie ja direkt abstammen – nicht im eigenen Stock, sondern fliegen mehrere Kilometer weit weg zu sogenannten Drohnensammelplätzen.

Konnte der Drohn keine Königin besamen, so lebt dieser noch einige Zeit weiter im Bienenvolk bis die Arbeiterinnen aus dem Stock treiben – bekannt unter Drohnenschlacht.

Die Anatomie ist auf die eine Aufgabe, die der Besamung ausgerichtet. Drohnen besitzen keinen Stachel. Wohingegen der Seh- und der Geruchssinn besonders stark ausgeprägt sind.

Die Aufgaben einer Drohne: Drohnensammelplätze aufsuchen sowie die Königen besamen.

Kurzportrait

  • Anzahl pro Volk: bis zu 1.000
  • Entwicklungszeit: 24 Tage
  • Lebensdauer: 1 bis 3 Monate
  • Körperlänge: 15-17 mm
  • Gewicht: ca. 230 mg
  • Fluggeschwindigkeit: 22 bis 29 km/h

Arbeiterin

Während der Königin und dem Drohn nur eine Aufgabe inne kommt, nämlich die Eiablage bzw. die Begattung. Sind die Arbeiterrinnen für alle anderen in einem Bienenstock anfallenden Aufgaben zuständig.

Zugeteilt sind den Arbeiterinnen bestimmte Aufgaben, die in Abhängigkeit des Alters und damit einhergehend der Entwicklung stehen. Im Zeitverlauf ihres Lebens durchläuft eine Arbeiterin eine Abfolge von Aufgaben. Verantwortlich hierfür ist die hormonelle Aktivierung der Drüsen. Futtersaft-, Wachs- sowie Giftdrüsen sind nicht stets aktiv.

Die Aufgaben einer Arbeiterin: Brutzellen säubern, Fütterung der Brut sowie der Königin, gestorbene Bienen aus der Brut tragen, Honig einlagern, Waben bauen, Stocktemperatur regeln, Feine bekämpfen, Nektar sammeln und noch zig weitere Aufgaben.

Eine Arbeiterin durchläuft verschiedene Entwicklungsstufen, je nach hormoneller Entwicklung der Drüsen.

  • Putzbiene – hält sich vorwiegend im Bereich des Brustnestes auf und reinigt die Brutzellen
  • Ammenbiene – füttert zu Beginn die älteren Larven und im späteren Verlauf auch die jungen Larven sowie die Königin
  • Baubiene – stellt kleine, farblose und durchscheinende Wachsplättchen her aus denen wiederum die Wände der Wabenzellen gebaut werden
  • Wächterbiene – kontrollieren den Eingang des Fluglochs vor unerwünschtem Besuch
  • Sammelbiene – fliegen hinaus und sammeln Nektar, Honigtau, Pollen, Baumharz sowie Wasser ein
  • Spurbiene (ggf.) – einige Bienen fliegen aus und suchen neue Trachtquellen oder Behausungen

Kurzportrait

  • Anzahl pro Volk: bis zu 60.000
  • Entwicklungszeit: 21 Tage
  • Lebensdauer: Sommer bis zu vier Wochen, Winter bis zu sechs Monate
  • Körperlänge: 12-15 mm
  • Gewicht: ca. 120 mg
  • Fluggeschwindigkeit: 22 bis 29 km/h