Flachwurzler
Zu den Flachwurzlern werden diejenigen Pflanzen kategorisiert, deren Wurzeln sich tellerformartig direkt unter der Erdoberfläche ausbreiten. Das Wurzelwerk dringt i.d.R. nicht in untere Bodenschichten ein.
Dadurch, dass die Flachwurzler nur die oberen Bodenschichten in Beschlag nehmen, stehen diese in direkter Konkurrenz zu anderen Pflanzen, die im Bereich des Wurzel-Radius wachsen. Beim pflanzen von Gewächsen rund um Flachwurzler, sollte diese direkte Nährstoff- und Wasserkonkurrenz daher in die Planung bedacht werden.
Zu den Flachwurzlern gehörende Pflanzen bevorzugen flache Böden, mit einem hohen Grundwasserstand. Weiterhin reagieren viele Arten empfindlich auf tiefgründige Bodenbearbeitungen.
Zu den prominentesten Vertretern zählen Fichte, Hainbuche, Magnolie und Rosskastanie.
Bei idealen Bodenverhältnissen und geeigneten Gesteinen bilden Flachwurzler ein gutes Wurzelwerk aus, sodass die Pflanzen im Normalfall auch bei starken Stürmen oder Orkanen nicht entwurzeln (Windwurf). Wachsen Flachwurzler hingegen auf einer ungeeigneten Bodenstruktur oder in Monokulturen, kann es passieren, dass diese bei kräftigen Windböen entwurzeln.
Pro
Flachwurzler können ohne Bedenken an andere Stelle verpflanzt werden, da die Hauptwurzeln bei ordnungsgemäßer Arbeit nicht arg stark beschädigt werden – ganz anders der Fall bei Tiefwurzler.
Contra
Zwar können Flachwurzler (massiven) Häusern nichts anhaben. Ganz anders kann es aber bei einem Gartenhäuschen, einem Pavillon, einer Terrasse oder Gehwegen aussehen. Wenn nämlich die Wurzeln unter das Bauwerk wachsen, können ernst zu nehmende Schäden entstehen. Die Folge: Risse am Bauwerk oder angehobene bzw. verschobene Terrassenplatten.
Daher Bäume, die zu den Flachwurzlern kategorisiert werden, mit einem Abstand von zumindest zweieinhalb Meter zum Bauwerk einpflanzen.
Bei längerer Trockenheit kann es von Nöten sein, die Flachwurzler zu bewässern, da diese sonst aufgrund von Wassermangel schnell eingehen können.
Bei den folgenden Sträuchern handelt es sich um Flachwurzler:
- Deutzie
- Forsythie
- Hartriegel
- Schneeball
- Wollschneeball
- Heckenkirsche
- Haselnuss (allerdings einige vertikalgehende Wurzeln)
- Holunder
- Schlehe
- Spieren
- Sommerflieder
- Photinia Red Robin
- Blutberberitze
- Weigelie
- Ranunkelstrauch
Bei den folgenden Bäumen handelt es sich um Flachwurzler:
- Feuerahorn
- Wacholder
- Eibe (bis zu 2 Meter tief)
- Sumpfzypresse
- Deutsche Eiche
- Stieleiche
- Apfelbäume
- Quitten- und Birnenbäume
- Aprikosen
- Pfirsiche
Bei den folgenden Stauden handelt es sich um Flachwurzler:
- Kiwi
- Rosmarinheide
- Gewürzstrauch
- Tropetenblumen
- Hortensie
- Lavendel
- Pfingstrosen
- Strauchpäonie
- Falscher Jasmin
Das Pendant zum Flachwurzler ist der Tiefwurzler und der Herzwurzler.