Hochbeet
Gartenbeete die nicht ebenerdig angelegt sind, sondern sich über das übliche Beetniveau hinaus erheben, bezeichnet man umgangssprachlich als Hochbeet.
Schichten aus vielen verschiedenen organischen Materialien werden für das Hochbeet übereinandergestapelt. Damit die Schichten nicht auseinanderfallen wird alles durch einen – meist rechteckigen – Rahmen gehalten.
Durch das Höherstellen des Beetes ergeben sich gegenüber zu einem ebenerdigen Beet zwar viele Vorteile, aber auch einige Nachteile.
Vorteile
- Durch den Wegfall des Bückens bei der Gartenarbeit wird der Rücken geschont.
- Unkrautwachstum wird stark eingeschränkt, da der Samenflug hauptsächlich am Boden stattfindet.
- Hochbeete bieten einen gewissen Schutz gegenüber Schnecken, Wühlmäusen und anderen Fressfeinden.
- Gartenabfälle können mittels Hochbeet problemlos und umweltgerecht entsorgt werden.
- Der im Hochbeet entstandene Humus kann nach ein paar Jahren als Gartenerde weitergenutzt werden.
- Durch die entstehende Verrottungswärme und der generell früheren Erwärmung des Beetes, kann mit dem Anbau bereits früher im Jahr begonnen werden.
- Das Beet muss die ersten Jahre nicht gedüngt werden, da die Pflanzen im Prinzip ja bereits schon auf einem Komposthaufen wachsen.
Nachteile
- Kostspielig – auch wenn man das Hochbeet selber baut.
- Das Anlegen des Hochbeets verschlingt nicht nur Zeit, sondern kann auch ganz schön Nervenaufreibend sein.
- Durch die höhere Bodentemperatur im Hochbeet verdunstet das Wasser aus dem Erdreich schneller. Daher ist, gerade an heißen Tagen ein häufigeres bewässern von Nöten.
- Ein Hochbeet aus Holz bedarf eines nicht zu unterschätzenden Pflegeaufwands, da ansonsten das Holz sich zu zersetzen beginnt.
Wie funktioniert ein Hochbeet?
Vornehmlich besteht der Zweck eines Hochbeets darin, den Ernteertrag zu steigern. Dies erfolgt in nördlicheren Gefilden am besten mit einer Erhöhung der Erdtemperatur. Eine bereits um wenige Grad höhere Bodentemperatur wirkt sich merklich auf das Pflanzenwachstum aus.
Um die Bodentemperatur zu erhöhen, bedient sich das Hochbeet zwei unterschiedlichen Prinzipien:
Seitenwände
Aufgrund der besonderen Bauform zur Höhe hin wird eine größere Fläche vom Lichteinfall der Sonne erfasst.
Nicht nur die Erdoberfläche wird, wie es bei einem gewöhnlichen Beet auch der Fall ist, von der Sonne bestrahlt, sondern zusätzlich auch noch die seitlichen Wände. Diese wiederum tragen ebenso zu einer Erhöhung der Bodentemperatur bei.
Hierdurch wird die Erde im Hochbeet einerseits früher im Jahr frostfrei und andererseits liegt die Temperatur um einige Grad höher.
Verrottungswärme
Das Hochbeet wird mit Baum- sowie Strauchschnitt, Grünabfällen und Kompost befüllt. Diese Gartenabfälle zersetzen sich allmählich, wodurch überschüssige Energie in Form von Wärme entsteht (Stichwort: Verrottungswärme).
Die Verrottungswärme trägt sowohl am Tage, wie auch bei Nacht zu einer Erhöhung der Bodentemperatur bei.
Wichtig: Neben einer angemessenen Bodentemperatur benötigen Pflanzen ebenso ausreichend Sonne und den richtigen Nährstoffmix, um prächtig wachsen und gedeihen zu können.
Bauweise und Materialien
Im Prinzip sind Hochbeete riesige Blumenkästen, mit offenem Boden. Der Rahmen besteht in der Regel aus Holz und wird mit vier Eckpfeilern im Boden verankert. Zum Schutz vor Nässe und Fäulnis werden die Holzbretter mit einer Holzschutzlasur imprägniert.
Rahmen aus Holz werden mit dicker Gewebefolie ausgekleidet, damit das Holz nicht so schnell verrottet.
Vor Schutz durch Nagetiere (Mäuse, Maulwürfe) wird der Boden des Hochbeets mit engmaschigem Drahtgeflecht bedeckt.
Meist ist das Hochbeet rechteckig. Doch auch kreisförmige, ovale oder auch andere Formen sind möglich.
Der Rahmen kann aber nicht nur aus Holz, sondern auch aus anderen Materialien, wie zum Beispiel Naturstein, Kunststein (Ziegelstein, Betonplatten), Blech und Kunststoff bestehen. Bei diesen Materialien wird das Hochbeet nicht im Boden verankert, sondern zumeist auf einem Fundament errichtet.
Weiterhin kann das Hochbeet zusätzlich noch um eine Abdeckung aus Glas oder Kunststoff erweitert werden. Dadurch ist das Hochbeet auch als Frühbeet nutzbar.
Hochbeet: Holz
Hochbeete aus dem Werkstoff Holz gehören zu den beliebtesten Vertretern ihrer Gattung. Besonders fertige Bausätze sind sehr beliebt. Aber auch das selber bauen ist kein Problem. Hierzu benötigt man lediglich vier Holzpfosten, einige Holzbretter und Nägel zum befestigen. Wichtig bei einem Hochbeet aus Holz ist, dass dieser im inneren mit einer wasserundurchlässigen Folie ausgekleidet wird und, dass der Werkstoff ausreichend imprägniert wird. Halten Sie sich an diese zwei Dinge, ist ein Hochbeet aus Holz auch Jahrzehnte haltbar.
Ein Holzhochbeet kann aus den unterschiedlichsten Hölzern gefertigt werden. Unterschieden werden können hierbei die Weich- von den Harthölzern. Weichhölzer wie (Fichte, Kiefer, Tanne) sind zwar nicht so robust wie Harthölzer, dafür aber preiswerter und leichter vom Gewicht her. Harthölzer (Eiche, Lärche, Douglasie) wiederum sind war robuster und halten deutlich länger, aber dafür auch um einiges teurer.
Bei Hochbeeten aus Holz handelt es sich um wirkliche wahren Allrounder. Diese sehen optisch ansprechend aus, sind umweltschonend und auch vom preislichen her gibt es nichts zu bemängeln.
Vorteile
Ökologisch – Bei Holz handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff, welcher dazu noch CO2 gespeichert hat. Daher sind Hochbeete aus Holz sowohl in der Herstellung, als auch in der späteren Entsorgung als äußerst Umweltschonend einzustuffen.
Sieht schick aus – Holz als ein Produkt der Natur sieht nicht nur schick aus, sondern fügt sich ansprechend in das Bild einer Gartenanlage ein.
Nachteile
Pflegeaufwand erforderlich – Damit das Holz der Witterung standhält, ist dieses in regelmäßigen Abständen mit geeigneten Holzschutzmitteln zu imprägnieren. Darauf geachtet werden sollte, dass das Holz umweltverträglich ist und damit auch nicht Ihre Gesundheit belastet.
Nicht zu unterschätzender Montageaufwand – Im direkten Vergleich zu Hochbeeten aus Kunststoff und Metall bedürfen Holzhochbeete einen höheren Montageaufwand. In vielen Fällen wird sogar mit Eckpfeilern und Beton gearbeitet.
Geringe Lebensdauer – Zwar sind Holzhochbeete, bei guter Pflege Jahrzehnte haltbar. Dennoch kommt die Lebensdauer nicht an die von Hochbeeten aus Stein und Metall heran.
Hochbeet: Kunststoff
Zwar sind Hochbeete aus Kunststoff keine wirkliche Augenweide. Doch kommen Kunststoffhochbeete mit anderen Vorteilen daher. Die wären: preiswert, leicht zu transportieren, langlebig und zügig und zu montieren.
Der Aufbau gestaltet sich besonders angenehm. Die einzelnen Teile aus Kunststoff werden mittels eines einfachen Stecksystems einfach miteinander verbunden.
Vorteile
Einfach zu Transportieren – Die einzelnen Steckelemente verbuchen kaum Gewicht für sich. Sodass diese bequem transportiert werden können. Dies gilt nicht nur zu Anfang, sondern auch wenn man beispielsweise Umzieht und das Hochbeet mitnehmen möchte. Nebenbei verbrauchen abgebaute Kunststoffhochbeete kaum Platz.
Bequeme Montage – Die einzelnen Kunststoffelemente werden einfach zusammengesteckt. Ganz ohne den Einsatz von Werkstoffen und bereits in wenigen Minuten ist ein Hochbeet aus Kunststoff errichtet.
Äußerst Witterungsbeständig – Kunststoff ist gegenüber Nässe und Sonnenstrahlen beständiger als Holz dies ist – vorausgesetzt es handelt sich um spezielles UV beständigen Kunststoff.
Nachteile
Optisch nicht Ansprechend – Von der Optik her sehen Hochbeete aus Kunststoff nicht gerade ansprechend aus. Auch wenn den meisten Modellen eine natürliche Holzoptik verpasst wurde.
Ökologisch bedenklich – Das Ausgangsmaterial von Kunststoff ist in den meisten Fällen Erdöl. Daher ist dessen Herstellung auch nicht sonderlich ökologisch.
Gesundheitlich Bedenklich – Kunststoff enthält meist Bisphenol A [BPA] und Phthalate (Weichmacher). Beide Stoffe sind gesundheitlich bedenklich. Das Bisphenol A und die Phthalate diffundieren aus dem Kunststoff und werden von den Pflanzen aufgenommen.
Hochbeet: Stein
Hochbeete aus Stein sind besonders robust und langlebig. Hierbei handelt es sich außerdem auch noch um ein hundertprozentiges Naturprodukt, welches nicht die Umwelt belastet und auch keinen Pflegeaufwand erfordert.
Zum Bau können die verschiedensten Gesteinsarten, wie zum Beispiel Natursteine, Mauersteine, Backsteine und Beton genutzt werden. Optional können auch mit Erdreich befüllte Gabionen (auch: Steinkorb) als Hochbeet dienen. Hierbei handelt es sich um aus Metalldraht gefertigte Körbe, die mit Steinen gefüllt werden.
Vorteile
Geringer Pflegeaufwand – Da ein Hochbeet aus Stein völlig witterungsbeständig ist, bedingen Hochbeete aus Stein auch keine weitere Pflege- oder Wartungsarbeiten. Lediglich, um die Optik zu erhalten, sollten Steinhochbeete gelegentlich mit einem Hochdruckreiniger oder dergleichen gereinigt werden.
Hohe Haltbarkeit & Stabilität – Holz verrottet, Kunststoff wird porös und Metall rostet, Stein hingegen ist ein Naturprodukt, der die Zeit nichts anhaben kann. Außerdem sind Hochbeete aus Stein sehr stabil.
Optisch Ansprechend – Hochbeete aus Stein fügen sich bestens ins Gesamtbild des Gartens eins und werden optischer Bestandteil. Kunststoff- und Metallbeete hingegen wirken oft deplatziert.
Ökologisch unbedenklich – Da es sich bei Steinen um Naturprodukte handelt, sind Hochbeete aus diesen Materialien für die Gesundheit und die Natur völlig unbedenklich.
Nachteile
Hoher Arbeitsaufwand – Der Arbeitsaufwand beim Bau eines Steinhochbeets ist nicht zu unterschätzen. Gerade dann, wenn man sich massiven Steinen bedient. Es fängt beim Transport an und endet beim statisch korrekten Aufbau des Hochbeets. Auch wenn später das Hochbeet wieder abgebaut wird, müssen die Steine wieder fachgerecht entsorgt werden.
Hochbeet: Metall
Hochbeete aus Metall erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit.
Beim Material handelt es sich zumeist um glatten oder matten Edelstahl. Aufgrund der Legierung rostet der Stahl gar nicht, bis maximal sehr langsam.
Doch es muss nicht Edelstahl sein. Anmutender und in der Optik rustikaler wirkt Edelrost (auch: Cortenstahl). Das Blech ist in diesem Fall mit einer feinen Rostschicht überzogen.
Beim Kauf eines Hochbeets aus Metall sollte man von einer Lebenszeit von etwa zwanzig Jahren ausgehen.
Vorteile
Geringer Pflegeaufwand – Der Pflege- und Wartungsaufwand ist äußerst gering.
Vergleichsweise lange Lebensdauer – Im direkten Vergleich zu Hochbeeten aus Kunststoff und Holz überdauern Metallhochbeete länger.
Nachteile
Rost- bzw. Erosionsgefahr – Bei Beschädigung der oberen Schutzschicht, kann das Metall zu rosten beginnen.
Geringe Wärmedämmung – Eine Wärmedämmung ist kaum bis grundsätzlich gar nicht vorhanden.
Hochbeet für den Balkon
Für viele Gartenfreunde ist es aus finanziellen oder zeitlichen Gründen leider nicht möglich, ein Garten oder Grundstück zu betreuen. Damit diese auch auf den Genuss von frischen, selbst angebauten Kräutern und Gemüse kommen, existieren spezielle für den Balkon oder die Terrasse entwickelte Hochbeete.
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Befüllt wird das Hochbeet für den Balkon ähnlich wie ein „gewöhnliches“ Hochbeet, wobei auf den Strauch- und Baumschnitt als unterste Schicht ruhig verzichtet werden kann.
Dadurch, dass aufgrund des fehlenden Kontakts zum Erdreich kein Nährstoffaustausch stattfindet, ist die Erde in regelmäßigen Abständen mit Nährstoffen anzureichern.
Hochbeet kaufen – das gilt es zu beachten!
Sie möchten ein Hochbeet kaufen? Dann sollten Sie zuerst Ihre Ansprüche definieren:
- Abmessungen (Breite, Länge und Höhe)
- Materialien (Holz, Stein, Metall oder Kunststoff)
- Mit/ ohne Frühbeet-Aufsatz
Eine geeignete Arbeitshöhe beträgt zwischen 80 und 100 cm, so hoch zumindest sollte auch das Hochbeet sein.
Hinweis: Erworbene Hochbeete aus Holz sind zumeist noch naturbelassen, d.h. das Holz ist noch unbehandelt. Damit Sie lange Freude am Hochbeet haben sollten Sie dieses mittels Holzschutzlasur imprägnieren. Weiterhin sollte der Innenbereich mit Teichfolie abgedeckt werden. Damit die Nässe des Bodens nicht auf das Holz übergeht und modern lässt.
Hochbeet Test
In einem von uns durchgeführten Hochbeet Test konnten wir bereits viele Beete begutachten. Einen Vergleich der besten Hochbeete finden Sie nachfolgend.
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