Wühlmausbekämpfung
Wühlmäuse (Schermäuse) sind zwar putzig anzusehen, stellen aber die Geduld von Gartenfreunden auf eine harte Probe. Schäden an Zier- und Gemüsekulturen, können einen mit viel Schweiß und Hingabe angelegten Garten innerhalb kürzester Zeit zerstören.
Wir zeigen Ihnen alles auf, was es zur Wühlmausbekämpfung zu wissen gibt.
Wühlmaus – die wichtigsten Fakten
Die Wühlmaus ist – ohne Schwanz – zwischen 12 bis 22 cm lang, wobei der Schwanz etwas kürzer als die halbe Körperlänge ist. Im Vergleich zu anderen Mäusen ist der Kopf relativ groß und breit.
Leben tun die Wühlmäuse in verzweigten Gangsystemen, von einer Länge von bis zu 100 Metern und einer Tiefe von ungefähr 5 bis 30 cm.
Wühlmäuse sind Pflanzenfresser und bevorzugen frische Wurzeln von Obstbäumen, Ziergehölzen und Kräuter. Doch vor allem Tulpenzwiebel vernaschen die kleinen Plagegeister mit Genuss.
Einen Winterschlaf hält die Wühlmaus nicht und ist somit über das ganze Jahr auf Beutezug. Fortpflanzen tun sich die Nager zwischen März und Oktober.
Unterschied: Wühlmaus- vs. Maulwurfplage
Ein Wühlmausbefall ähnelt auf dem ersten Blick dem eines Maulwurfbefalls. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass Wühlmäuse im Gegensatz zu Maulwürfen nicht durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) geschützt sind.
Die folgenden Merkmale deuten auf einen Befall von Wühlmäusen hin:
- Flache, längliche Erdhaufen. Ein Maulwurfhaufen geht in die Höhe und wird nach oben hin etwas spitzer.
- Die Eingänge sind aufgebrochen und liegen nicht in der Mitte, wie es der Fall beim Maulwurf ist, sondern seitlich.
- Das Gangsystem verläuft relativ gerade, dicht unter der Oberfläche. Außerdem befinden sich keine Wurzeln in den Gängen.
- Zerstörte bzw. offengelegte Tunneleingänge werden innerhalb weniger Stunden von der Wühlmaus wiederhergestellt. Der Maulwurf im Gegensatz würde einen neuen Zugang an einer anderen Stelle graben.
- Wühlmäuse verursachen rillenartige Fraßspuren an Baumrinden, Wurzeln und Blumenzwiebeln.
Mittel gegen Wühlmäuse
Mittel gegen Wühlmäuse gibt es viele. Doch nicht immer helfen diese. Dennoch sind diese etwaigen Fallen, Giften und Gasen vorzuziehen.
Vertrieben werden können die Tiere durch Reizstimulation (Vergrämungsmethoden). Hierbei werden die Wühlmäuse mit unangenehmen Gerüchen und Geräuschen konfrontiert.
Einsatz von Lärm
Wühlmäuse reagieren sensibel auf Geräusche. Das kann man sich zunutze machen und die Wühlmäusen permanenten Geräuschen aussetzten.
Als kostengünstige Lärmquelle kommen beispielsweise kleine, auf Eisenstangen montierte Windräder zum Einsatz. Die Eisenstangen werden dabei in den Boden gerammt und übertragen somit Schwingungen, des sich drehenden Windrads, in das Erdreich.
Effektiver als Windräder ist der sogenannte Wühlmausschreck. Diese werden ebenso in den Erdboden gesteckt. Diese mittels Batterie oder Solarpanel elektrisch betriebenen Geräte erzeugen ein für die Wühlmaus unangenehmes Brummen.
Einsatz von Geruchsstoffen
Wühlmäuse verfügen über einen empfindlichen Geruchssinn. Gerüche, die die Wühlmäuse nicht ausstehen können sind: Thuja-, Fichten- oder Holunderzweige, Blätter der Walnuss, Katzen und Hundehaare, Knoblauch und die Knollen von Kaiserkronen.
Buttersäure (Butansäure) hat sich als sehr effektiv gegen Wühlmäuse herausgestellt. Einfach etwas Buttersäure in die Öffnung des Tunnelbaus geben und die kleinen Nager nehmen vor dem Gestand Reißaus.
Körbe aus Drahtgeflecht
Zwar lassen sich Wühlmäuse von Körben mit Drahtgeflecht nicht vertreiben, doch dafür sind diese ideal zum Schutz von Pflanzen geeignet. Körbe aus Drahtgeflecht eignen sich vor allem zum Schutz von Zwiebelpflanzen, aber auch der Wurzeln von Lilien und Rosen.
Pflanzenschutzkörbe in der richtigen Größe mitsamt den Pflanzen in den Boden einbringen. Der Draht sollte dabei nicht zu dicht um den Wurzelbereich gewickelt werden.
Ansiedlung natürlicher Feinde
Wie jedes Lebewesen, so hat auch die Wühlmaus natürliche Feinde: Hauskatze, Mauswiesel und Greifvögel wie Eulen, Habichte oder Bussarde.
Eine Hauskatze stellt die einfachste Variante dar. Um Mauswiesel in den Garten zu locken, sollte man eine Stelle im Garten verwildern lassen und zusätzlich noch mit einem kleinen Stein- oder Holzhaufen aufschichten. Für Greifvögel muss eine Sitzstange eingerichtet werden.
Wühlmäuse bekämpfen
Helfen die herkömmlichen Mittel gegen Wühlmäuse nicht, sind härtere Maßnahmen zu ergreifen. Wühlmausfallen, Gifte und spezielles Gas sind effektive Methoden um Wühlmäuse zu bekämpfen.
Wühlmausfalle
Wühlmausfallen sind bei exakter Durchführung die effektivste Methode, um den Garten von Wühlmäusen zu befreien. Unterschieden werden können die folgenden Arten:
- Schlagfalle
- Zangenfalle
- Kastenfallen
- Kieferle Schussapparat
- Bayrische und Badische Drahtfalle
- Sugan-, Topcat und Supercat Wühlmausfalle
Abgesehen von der Kastenfalle, werden die Wühlmäuse bei allen anderen Fallen getötet.
Die meisten Fallen werden in Wühlmausgänge gesteckt bzw. innerhalb eines Tunnels angebracht. Einige Fallen müssen außerdem noch mit Ködern versehen werden. Alle angebrachten Fallen sind mehrmals täglich zu kontrollieren und wieder auf derselben Stelle zu platzieren.
Perfekte Köder
Bewährt als Köder haben sich vor allem Möhren, Sellerie- und Apfelstückchen.
Wühlmausgift
Chemische Präparate wie Giftköder sind nur bedingt zu empfehlen und sollten nur als letzte Möglichkeit in Betracht kommen. Spezielle, mit den Wirkstoffen Zinkphosphid oder Warfarin angereicherte Fertigköder entfalten bei Einnahme eine tödliche Wirkung.
Giftköder sind im Herbst oder im Frühjahr auszustreuen, denn zu dieser Zeit herrscht Nahrungsknappheit und so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die kleinen Nager die Köder fressen.
Wühlmausgas
Spezielles Wühlmausgas aus Rizinusöl, Kohlenmonoxid- oder Phosphorwasserstoff sorgt dafür, dass die Wühlmäuse nur zum Auszug bewegt oder auch getötet werden. Wichtig ist, dass die Öffnungen der Tunnel luftdicht verschlossen sind, nur so entweicht das Gas nicht sondern breitet sich im Tunnelsystem aus.