Chili /Paprika pflanzen
Chilis / Paprika gehört zur Gattung der Capsicum.
Für die Schärfe der Schote ist Capsaicin verantwortlich. Capsaicin ist je nach Sorte in sehr unterschiedlicher Konzentration in den Früchten enthalten.
Was es alles beim Chili / Paprika pflanzen zu beachten gilt, erfährst Du ausführlich im Folgenden.
Key Facts
- Aussaat: Ab Ende Januar bis Ende Februar
- Keimdauer: 7 bis 14 Tage
- Standort: Sonnig, geschützte Standorte
- Saat bis Erntebeginn: zu gewöhnlich 90 bis 120 Tage
Aussaat
Da die Kulturdauer bei Chilis recht lang ist, sollte die Aussaat bereits recht früh erfolgen. Je nach Sorte sollte das Saatgut bereits Ende Januar ausgesät werden. Nicht so scharfe Sorten, wie etwa gewöhnliche Paprika können auch noch zum Ende Februar hin gesät werden.
Richtwert: Je schärfer die Sorte, desto früher sollte mit der Aussaat auch begonnen werden.
Gesetzt werden sollten die Samen etwa 0,5 bis 1 cm tief in Anzuchterde oder (Kokos-)Quelltabletten. Bis zur Keimung, die auch gerne mal 14 Tage dauern kann, ist das (Erd-)Substrat permanent feucht zu halten. Es gilt das Substrat ausreichend feucht halten, jedoch nicht zu überwässern. Staunässe vertragen die Pflanzen nicht sonderlich gut.
Chilipflanzen mögen es sehr warm. Zwar variiert die Keimtemperatur von Sorte zu Sorte. Liegen tut die Keimtemperatur aber in der Regel in einem Bereich zwischen 20 bis 26 °C. Während der Keimphase sollte eine Temperatur von unter 20 °C nicht unterschritten werden.
Sobald die Samen aufgekeimt sind, ist Sonnenlicht für das weitere gesunde Wachstum unabdingbar. Kriegen die Keimlinge zu wenig Lichtstrahlen ab, kommt es zur Vergeilung. Entgegengewirkt werden kann der Vergeilung, indem die Chilipflanzen einer geringeren Temperatur ausgesetzt und genügend künstlichem UV-Licht ausgesetzt werden.
Standort & Boden
Sobald die Temperaturen milder werden und mit keinen weiteren Frösten mehr zu rechnen ist, ist die Zeit des Auspflanzens gekommen.
Für ein gesundes und ertragsreiches Wachstum benötigen Chili-/ Paprikapflanzen viel Sonne – sechs bis acht Stunden täglich sollten es schon sein – und Wärme. Daher am besten in südlicher Lage auspflanzen.
Außerdem empfiehlt sich ein, soweit möglich, vor Wind und zu starken Regen geschütztes Plätzchen. Ideal wäre zum Beispiel ein Gewächshaus.
Gedeihen tun die Pflanzen gut auf gewöhnlicher, humoser Gartenerde.
Pflege
Chili-/ Paprikapflanze bedürfen keiner großen Pflege. Es sollte nur darauf geachtet werden, dass die Pflanzen bei sehr starker Trockenheit nicht austrocknen. Daher kann es im Hochsommer erforderlich sein die Pflanzen zu bewässern.
Ab und an kann es passieren, dass eine Schote zu Faulen beginnt. Die faulende Schote dann frühzeitig abschneiden und entsorgen.
Ernte
Die Erntezeit erstreckt sich in der Regel von August bis Ende Oktober. Haben die Früchte ihre endgültige Farbe angenommen, sind diese Erntereif.
Im Unterschied zu vielen anderen Gemüsepflanzen können die Schoten der Chili auch unreif geerntet werden. Nicht nur, dass die Früchte der Chili unreif verspeist werden können. Auch reifen die Schoten nach – jedoch schrumpeln diese dabei etwas ein.
Einige Chilisorten werden sogar grün gegessen. Hierzu zählen unter anderem Jalapeño, Anaheim und Gemüsepaprika.
Die gereiften Schoten nicht zu lange an den Pflanzen belassen. Das begünstigt die Bildung von weiteren Früchten.
Um Verletzungen vorzubeugen, sollte man die Schoten nicht abrechen/ abreisen, sondern so oberhalb am Stielansatz wie möglich mit einer Gartenschere abtrennen.
Lagerung
Bei einer üppigen Chiliernte – was die Regel ist – stellt sich oft die Frage; wohin mit den ganzen Schoten?
Das gute ist, es gibt kaum eine andere Frucht die sich besser konservieren lässt. Chilischoten können frisch verwendet, getrocknet, eingefroren und in Öl eingelegt werden.
Die dekorativste und beliebteste Art Chilischoten haltbar zu machen ist diese auf einer Schnurr aufgereiht zum trocknen aufzuhängen. Sind diese trocken, lassen sich die Schoten leicht zu Flocken zerkleinern.
Saatgutgewinnung
Grundsätzlich können die Samen von reifen Schoten zur Aussaat im nächsten Jahr verwendet werden.
Da es bei Chilipflanzen leicht zur Kreuzung kommt, ist es notwendig die die Blüte(n) vor Fremdbestäubung zu schützen, wenn die Folgegeneration mit denselben Eigenschaften wie die Mutterpflanze aufwarten soll.
Zur Gewinnung von sortenreinen Samen musst Du wie folgt vorgehen:
Die künstliche Bestäubung sollte am besten noch vor dem Öffnen der Blüte erfolgen. Hierzu die Kronblätter vorsichtig öffnen und die Pollen mit einem feinen Pinsel entnehmen. Das Vorgehen gilt es bei mehreren Blüten zu wiederholen, sodass jede Blüte mit Pollen von einer anderen Blüte in Kontakt kommt.
Nach der künstlichen Bestäubung sollten die Blüten sicherheitshalber von der Außenwelt abgeschottet werden, damit versehentlich nicht doch noch eine Fremdbestäubung stattfindet. Hierzu am besten Einwegteebeutel über die künstlich bestäubten Blüten stülpen.
Überwintern
Wer keine Lust hat Chilis/ Paprika jedes Jahr aufs Neue zu pflanzen, kann seine Pflanzen auch an einem geschützten Platz überwintern lassen.
Zum Überwintern eignet sich ist ein möglichst sonniger, nicht beheizter, aber dennoch warmer Raum. Außerdem sollten die Pflanzen nicht ständiger Zugluft ausgesetzt werden.
Die Pflanzen sollten so lange wie möglich im Freien belassen werden. Sobald die Außentemperatur jedoch dauerhaft unter 8 °C fällt, gilt es sich unweigerlich ans Werk zu machen.
Vor dem Ausgraben empfiehlt es sich die Pflanze zurückzuschneiden. Theoretisch kann die Chilipflanze auch so überwintern, wie sie ist. Jedoch werden die wenigsten so viel Platz bereithalten können, da die Pflanzen zu einer stattlichen Größe, samt Wurzelwerk heranwachsen können.
Nach dem Rückschnitt kann die Pflanze auch schon ausgegraben werden. Wichtig hierbei, den Spaten großzügig um die Pflanze stechen, sodass noch genügend Wurzelwerk verbleibt. Den Wurzelballen gilt es anschließend in einen ausreichend großen Topf/ Kübel zu pflanzen. Zum Schluss den Boden gut bewässern und die nächsten Tage besonders darauf achten, dass das Erdsubstrat nicht austrocknet.
Ab Mitte Mai können die so überwinterten Chilipflanzen wieder ins freie gepflanzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Ist der Standort gut gewählt und ist es ausreichend warm, bedürfen Chilis/ Paprika keiner großen Pflege und gedeihen ohne Zutun ganz hervorragend. Doch sind auch Chili-/ Paprikapflanzen vor Krankheiten und Schädlingen nicht gefreit.
Krankheiten
- Anthracnose
- Griffelfäulnis
Schädlinge
- Blattläuse
- Spinnmilben
- Erdraupen
- Schnecken
Chilisorten
Bei mehr als 1.000 Chilisorten ist es gar nicht leicht den Überblick zu behalten. Während die bekannteren Chilisorten, wie z.B. Anaheim, Cayenne, Habanero und Piri Piri jedem Chililiebhaber etwas sagen. Gibt es Sorten, von denen selbst versierte Chililiebhaber noch nie etwas gehört haben.
Chili Arten
Grundsätzlich werden Chilisorten in fünf Arten untergliedert:
- Capsicum annuum – die Art, die die meisten Sorten umfasst, wie z.B. Anaheim, Black Hungarian, Cayenne, Dutch Red und Jalapeño.
- Capsicum baccatum – in Europa kaum anzutreffen, sondern eher im Süd- und mittelamerikanischem Raum, wie z.B. Aji Cristal, Bishop’s Crown, Criola Sella und Lemon Drop.
- Capsicum chinense – die schärfsten Sorten fallen hierunter, wie z.B. 7-Pot, Barbados, Carolina Reaper, Habanero und Trinidad Moruga Scorpion.
- Capsicum frutescens – Früchte mit hoher Schärfe, wie z.B. Afrikanische Bird’s Eye, Piri Piri und Tabasco.
- Capsicum pubescens – auffällige Merkmale sind haarige Pflanzen, mit violetten Blüten und schwarze Samen, z.B. Aji Rocoto, Chile de Caballo und Rocoto Montafur.
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